Adolf Traugott von Gersdorf: Bemerkungen auf einer Reise durch die Schweiz in Gesellschaft meiner Frau und des Herrn von Meyers im Sommer 1786
Über das Projekt
Das Faksimile und die Transkription von Adolf Traugott von Gersdorfs (1744–1807) Reisetagebuch Bemerkungen auf einer Reise durch die Schweiz in Gesellschaft meiner Frau und des Herrn von Meyers im Sommer 1786 ist Resultat des vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Forschungsprojekts K-12K1-116159 mit dem Titel «Transkription und Edition des Reisetagebuches von Adolf Traugott von Gersdorf: ‹Bemerkungen auf einer Reise durch die Schweiz in Gesellschaft meiner Frau und des Herrn von Meyers im Sommer 1786›.»
Das am Collegium Helveticum in Zürich angesiedelte interdisziplinäre Projekt wurde von Prof. Dr. Gerd Folkers und Prof. Dr. Johannes Fehr (†) (Collegium Helveticum/ETH Zürich) geleitet. Die Mitarbeiterinnen waren Dr. phil. Vanja Hug (Basel, Historikerin), die das Reisejournal transkribierte und Gersdorfs Korrespondenz mit Schweizer Wissenschaftlern sichtete, sowie Dipl.-Geol. Anke Tietz (Görlitz, Geowissenschaftlerin), die in der Mineraliensammlung Gersdorfs diejenigen Objekte erfasste, die zur Schweizerreise gehören.
Gersdorfs illustriertes Tagebuch sowie die grossformatigen Zeichnungen und Aquarelle von Christoph Nathe (1753–1806), der ebenfalls aus der Lausiz stammte und 1784 in der Schweiz gemalt hatte, boten sich als Teaser für ein weiteres Projekt am Collegium Helveticum an, nämlich die Ausstellung «Spuren einer Reise durch die Schweiz – Notate, Skizzen und Materialien von Traugott Adolf von Gersdorf (1744–1807)», die reich an ausgeliehen Preziosen aus Görlitz war. Im Zusammenhang mit dieser Ausstellung, die im Oktober 2008 in der alten Semper-Sternwarte in Zürich zu sehen war, wurde auch ein Workshop durchgeführt. Die verschiedenen Referate von Autoren aus unterschiedlichen Fachgebieten haben – neben Auszügen aus dem Reisejournal – als Artikel den Weg in das von Vanja Hug, Martin Schmid und Gerd Folkers 2018 im Chronos Verlag erschienen Buch «Adolf Traugott von Gersdorfs Schweizer Reise» gefunden. Diese punktuelle Beleuchtung von Gersdorfs Text aus verschiedenen Blickwinkeln soll zeigen, welche Möglichkeiten er für Annäherungen sowohl aus geistes- als auch aus naturwissenschaftlicher Perspektive bietet.
Ziel der Edition ist es, das Reisejournal Adolph Traugott von Gersdorfs in einer zuverlässigen Transkription zu erschliessen und dadurch die Fülle der in ihm enthaltenen Informationen einer wissenschaftshistorisch interessierten Leserschaft zugänglich und für aktuelle Forschungen nutzbar zu machen. Die Publikation liefert einen Beitrag zu den Anfängen der Geowissenschaften und der Alpenforschung im späten 18. Jahrhundert, indem Gersdorf und seine einzigartig reichhaltige Hinterlassenschaft, die weiter unten noch genauer geschildert wird, einem grösseren Publikum bekannt gemacht werden.
Es muss jedoch betont werden, dass es sich bei der Edition, die keinen wissenschaftlichen Apparat aufweist, nur um eine Grundlage handelt, welche die Möglichkeit zu weiteren, vertiefenden Studien bieten soll.
Um das vollständige Reisejournal einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat sich das Collegium Helveticum entschlossen, Faksimile und Transkription zudem in digitaler Form bereit zu stellen.